Die Katastrophe von Fukushima und der dramatische Klimawandel zeigen nur zu deutlich, dass die Umstellung auf regenerative Energieträger zu den wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit gehört. Der Kreisverband hat deshalb in seiner Mitgliederversammlung am 23.06.2011 ein energiepolitisches Grundsatzpapier angenommen, das die Basis für sein zukünftiges Handeln bilden soll.

Doch der BUND beschäftigt sich nicht erst seit der dem Atomunglück in Japan mit den Folgen einer verantwortungslosen Energiepolitik. So organisierte der Kreisverband schon 1995, wenige Wochen nach seiner Gründung, eine Wanderung zur Windkraftanlage nach Steinsdorf, um über diese umweltfreundliche Form der Stromerzeugung zu informieren.

Die Stadt Güssing zählte noch im Jahr 1988 statistisch gesehen zu den ärmsten Regionen Österreichs. 1990 wurde in Güssing ein Modell ausgearbeitet, das den 100-prozentigen Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung vorsah. Dieses Modell umfasste die Bereiche Wärme, Kraftstoff und Strom.

Mit der Umsetzung des innovativen Energiekonzeptes wurde ein nachhaltiger Regionalentwicklungsprozess in Gang gesetzt, in dessen Verlauf sich Güssing in eine Region mit hohem Lebensstandard und großer Lebensqualität wandelte. Mehr als 50 neue Unternehmen mit mehr als 1.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen siedelten sich an. Güssing wurde in den letzten Jahren mehrfach zur umweltfreundlichsten Stadt und innovativsten Gemeinde Österreichs gekürt. Bis heute arbeitet die Region Güssing an der Ausweitung ihres erfolgreichen Modells und strebt eine vollständige Energieautarkie und damit zahlreiche positive wirtschaftliche Effekte für die gesamte Region an.