Gut leben, statt viel haben! 

Wie können wir als BUND-Mitglied Vorbild beim Ressourcenverbrauch, Klima und Umweltschutz sein?

Zum Thema Lebensmittel

In Zeiten der Globalisierung leiden Bauern zunehmend vor allem unter dem Preisdruck durch Spekulanten an der Börse, der Nahrungsmittelindustrie und Handelskonzernen. Auch der Import von weitgereisten billigen Nahrungsmitteln, (meist mit geringeren Standards) macht Bauern das Überleben schwer. 

Was können wir tun?

Kaufen Sie regionale und saisonale Produkte, bei unabhängigen, ortsansässigen Lebensmittelläden. Zum Beispiel Bäcker, Käseladen, Fleischer, direkt beim Bauern oder Imker und auf Wochenmärkten. Beteiligen Sie sich an Food Coops, der solidarischen Landwirtschaft oder einem Abo-Kistensystem. Wenn möglich, ist der Selbstanbau ideal. 

Da bei uns nicht alle Früchte wachsen, sollten wir, um auch die armen Länder und die Bauern  zu unterstützen auf das Trans-Fair und Bio-Siegel achten! Vorteile beim Bio-Lebensmitteleinkauf sind: Weniger Treibhausgase, weil kein Einsatz von Pestiziden und mineralisch synthetischen Dünger. Böden können durch den höheren Humusgehalt mehr Kohlenstoff aufnehmen und speichern. Kein Einsatz von Gentechnik und Antibiotika nur im Notfall. In der Regel kein Einsatz von Gülle, sondern Festmist und andere pflanzliche und mineralische Dünger.

Zum Thema Ernährung

Bio-Lebensmittel (Gemüse und Obst) haben einen viel höheren Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen, Antioxidantien, Ballaststoffen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen. Empfohlen wird ein reichlicher Verzehr von Vollkornprodukten. Diese haben einen fast doppelt so hohen Sättigungsgrad als bei Auszugsmehlen. Wichtig auch bei der Welternährung! Reduzieren Sie den Verbrauch von Milchprodukten. Soja-und Hafer Drink ohne Zusätze sind eine Alternative. Soja und Hafer möglichst aus der Region.

Die höheren Preise bei Bio kann man kompensieren mit: Weniger wegwerfen oder selbst kochen. Da aber beim Kochen von Gemüse und Obst bis zu 50 % der gesunderhaltenden Wirkstoffe verloren gehen, möglichst viel Frischkost essen.spart Energie. Besser sind bei einer vollwertigen Ernährung nur 3 Mahlzeiten am Tag. Vorteilhaft für die Gesundheit und den Geldbeutel.

Fazit: Bio muss nicht teurer sein.

Zum Thema Wasser

Wasser ist die wertvollste Ressource. Wie kann man beim Baden und Duschen Wasser sparen? Beim Wannenbad ist der Wasserverbrauch sehr hoch. Beim Duschen niedriger und man kann durch wassersparende Modelle beim Duschkopf den Verbrauch weiter senken. Aus dermakologischer Sicht ist von einer täglichen Ganzkörperreinigung aber abzuraten. Duschen Sie bei niedrigeren Temperaturen und fangen Sie das kalte Wasser vorm warmwerden auf. Blumen damit gießen.

Wäsche waschen 

Achten Sie beim Kauf einer Waschmaschine auf Wasser,- und Energie sparende Modelle. Auf Energieeffizienzlabel A+++ achten. Die Maschine sollte voll gefüllt sein. Vermeiden Sie eine Vorwäsche. Verwenden Sie Waschnüsse, Kautschuk-Bällchen oder Waschmittel aus dem Bioladen, beziehungsweise Biomarkt. 

Geschirrspülen

Vergewissern Sie sich, ob die Geschirrspülmaschine richtig gefüllt ist. Vermeiden Sie möglichst vorzuspülen. Bei einer Handspülung hat man ungefähr den gleichen Wasserverbrauch. Geschirrspülen unter fließenden Wassern ist nicht zu  empfehlen. Benutzen sie als Durchflußbegrenzer einen Perlator. 

Garten bewässern 

Gießen Sie mit aufgefangenen Regenwasser oder Grauwasser. Vermeiden Sie möglichst Leitungswasser. Bei Hitze nicht tagsüber gießen. Gießen Sie lieber ein oder zweimal wöchentlich reichlich, als täglich ein wenig. Bis zu einer Tiefe von 30 cm. Pflanzen Sie Sorten, welche Trockenheit vertragen. Mulchen Sie die Beete. Die Pflanzen lieber enger (zum Schutz vor Trockenheit) pflanzen, als zu weit. Eine gefüllte Gießkanne aus der Regentonne hat den geringsten Wasser,- und Stromverbrauch. Beim Gießen mit dem Schlauch sollte eine Düse mit Pistolengriff verwendet werden, um die Wassermenge zu steuern. Tröpfchenbewässerung ist im Gegensatz zum Rasensprinkler viel sparsamer. 

Zum Thema Leitungswasser

Leitungswasser ist in Deutschland das bakteriell am strengsten kontrollierte Trinkwasser. Trinkwasser aus dem Hahn ist billiger als Mineralwasser. Der Verbrauch an virtuellem Wasser, welches z.B. durch Transport und der Erzeugung von Produkten dient, ist viel teurer. Diese Produkte werden überwiegend importiert. Das meiste Wasser steckt in der Produktion von Nahrung. Deshalb kaufen Sie weniger wasserintensive Nahrungsmittel. Zum Beispiel, mehr pflanzliche als tierische Produkte. Gehen Sie zum Schwimmen ins Freibad.

Zum Thema Müllvermeidung

Kaufen Sie langlebige Produkte mit höheren Qualitätsstandards, z.B. bei Haushaltsgeräten, Kleidung und Möbeln. Vermeiden Sie Müll, indem Sie nur das kaufen, was sie wirklich brauchen, auch bei Lebensmitteln. Kaufen Sie in Second Hand-Läden oder leihen Sie z.B. Kleidung (vor allem Babykleidung) Handwerkszeug und Gartengeräte aus. Lassen Sie wenn möglich reparieren. Verwenden Sie Akkus statt Wegwerfbatterien.

Vermeiden Sie bei Lebensmitteln Verpackungen und benutzen Sie für Ihren Einkauf Stoffbeutel oder Korb. Nehmen Sie eine eigene Dose zum Befüllen von Lebensmitteln  zum Einkauf mit. Mehrweg statt Einweg.Oder kaufen Sie in einem „Unverpackt“ Laden ein. Legen Sie einen Komposthaufen für eventuell entstehende, spezielle organische Essensreste an (wenn Sie einen Garten haben).

Zum Thema Verkehr

Sparen Sie beim Auto Kraftstoff, indem Sie den Reifendruck überprüfen, starkes bremsen und Beschleunigen vermeiden, das Auto nicht im Leerlauf stehen lassen, die Drehzahl kontrollieren, die Klimaanlage sparsam nutzen, nicht mit einer hohen Geschwindigkeit fahren und kurze Strecken vermeiden. Bilden Sie Fahrgemeinschaften oder andere Mitfahrgelegenheiten. Nutzen Sie den Bus oder fahren Sie mit der Bahn. Bei kurzen Strecken fahren Sie lieber mit dem Fahrrad oder laufen Sie. 

Bei Langstreckenflügen werden die größten Umweltschäden verursacht. Schränken Sie diese ein. Wer beruflich darauf angewiesen ist, Flüge möglichst verringern. Für diese Langstreckenflüge gibt es Atmosfair, für die man eine CO2-Kompensation zahlt und deren Gelder in Entwicklungsprojekte investiert werden. Kurzstreckenflüge sind überflüssig.

Zum Thema Strom 

Schalten Sie Stand by Geräte ab, wenn Sie länger als 5 min nicht genutzt werden. LED Lampen verwenden. Kühlschrank bei 7 °C kühlen. Gefrierschrank bei -18 °C. Nicht in die Nähe von Herd, Heizung oder sonnigen Standort stellen. Ein voller Kühlschrank verbraucht weniger Energie. Auf Energieeffizienzlabel A+++ achten.

Waschmaschine voll füllen. Normal verschmutzte Wäsche kann schon bei 30 °C reinigen. Möglichst nicht über 60 °C waschen. Vorwäsche vermeiden. Energiesparprogramm nutzen. Auf Energieeffizienzlabel A+++ achten.

Beim Kochen Deckel passend zu dem Topf setzen. Nachwärme der Kochplatte nutzen. Wasser besser im Wasserkocher erhitzen. Nur soviel einfüllen wie gebraucht wird. Bei Warmwasserspeicher und Boiler reichen 60 °C: Besser nur bei Bedarf einschalten, wenn nur morgens und abends gebraucht wird.

Stromsparen

Notieren Sie am Zählerstand monatlich Ihren Energieverbrauch. Vergleichen Sie den mit dem Jahr davor. 

Ökostrom beziehen

Ein seriöer Ökostromanbieter ist unabhängig von Atom und Kohle. Diese sind Greenpeace Energy, Naturstrom und EWS (Elektrizitätswerke Schönau) und Lichtblick. Dieser Strom ist auch nicht teurer als Atom und Kohlestrom. Stromnetze sollten in kommunaler Hand sein.                   

Erneuerbare Stromnutzung

Investieren Sie in eine Solaranlage auf Ihrem Dach. Diese kann sich vor allem bei Eigennutzung des Solarstroms nach 10 Jahren amortisieren. Beteiligen Sie sich an einer Bürger-Solaranlage. Oder investieren Sie in eine Kleinwindkraftanlage mit einem guten Ertrag und einem Stromspeicher.  

Zum Thema Bauen

Wenn Sie unbedingt ein Eigenheim benötigen und nicht mieten können, kaufen Sie wenn möglich ein bereits bestehendes Gebäudeund sanieren Sie es. Die Energie für den Bau wurde hier bereits aufgewendet. Vermeiden Sie beim Neubau große Flächenverbräuche auf der „Grünen Wiese“ und bauen Sie im Bestand. Achten Sie beim Neukauf auf regionale und nachhaltige Baustoffe, wie Holz und Lehm. Vermeiden Sie energieintensive Baustoffe wie Beton und Metall oder weichen Sie auf Recyclingprodukte aus.

Dämmen Sie ihr Haus mit Naturmaterialien. Planen Sie kleine Räume, die leicht zu heizen sind. Vermeiden Sie offene Raumlösungen mit großen Fensterfronten, sie sind Energiefresser. Richten Sie Ihr Haus und Ihre Fenster an den Sonnenständen aus. Größere Fenster gehören nach Süden, kleine nach Norden. Nutzen Sie moderne technische Einsparmöglichkeiten für Heizung, Warmwasser und Energieerzeugung. Denken Sie frühzeitig über Wasser- und Stromeinsparmöglichkeiten in Form von Trockenklosetts, Solaranlagen sowie Regennutzung nach.Versiegeln Sie ihre Flächen ums Haus nicht, sondern schaffen Sie einen kleinen Garten mit möglichst großer Vielfalt und anderen Tieren. 

 

 



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