In einigen Regionen Deutschlands wurde der Rotmilan schon Anfang des 20. Jahrhunderts als vermeintlicher Schädling und Niederwildräuber an den Rand der Ausrottung gebracht. Strenge Schutzbestimmungen sorgten dann dafür, dass sich die Bestände wieder erholen konnten und das charakteristische Flugbild mit dem tief gegabelten Schwanz gerade in Thüringen zu einem vertrauten Anblick am Himmel wurde.
Doch seit Beginn der neunziger Jahre ist nun wieder ein alarmierender Rückgang zu verzeichnen, der zum Beispiel im Harzvorland in Sachsen-Anhalt rund die Hälfte des Bestandes ausmacht. Ursächlich hierfür ist jetzt aber nicht mehr die Verfolgung (auch wenn nach wie vor viele der Vögel Wilderern zum Opfer fallen), sondern in erster Linie die Umgestaltung der Landschaft durch die moderne Landwirtschaft. Denn in den riesigen Mais- oder Rapsfeldern, die sich immer mehr ausbreiten, fällt es den Tieren zunehmend schwerer, genügend Nahrung für sich und ihren Nachwuchs zu finden. Beim Versuch, durch Fallwild an Straßen, Auto- und Eisenbahnen ihren Speisezettel aufzubessern oder im Umfeld von Windrädern Mäuse und andere Kleintiere zu jagen, verunglücken zudem immer wieder Rotmilane an diesen technischen Einrichtungen.
Da etwa die Hälfte des weltweiten Bestandes der Art in Deutschland beheimatet ist, fällt uns für ihren Schutz und ihre Erhaltung eine besondere Verantwortung zu. Was den Rotmilan im Einzelnen bedroht und wie ihm geholfen werden kann, zeigte ein spannender Vortrag der Gothaer Biologin Susanne Löw am 23. März im Weltladen in Rudolstadt.
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